Einen Olivenbaum pflanzen, hier in Deutschland? Diese Frage hat uns schon länger beschäftigt. Bei unserem letzten Aufenthalt auf Kreta kam uns dann die Idee, dass wir gerne einen Tsounati-Olivenbaum pflanzen würden. Es sollte genau so ein Baum sein, wie Manolis Daskalakis sie hundertfach auf Kreta besitzt.
Das Problem liegt natürlich auf der Hand. Wie soll ein Olivenbaum überwintern bei unseren Temperaturen in Deutschland? Natürlich gibt es Exemplare aus nicht ganz so südlich gelegenen europäischen Regionen, die angeblich Frost bis -10 Grad Celsius verkraften. Leider haben wir bei uns aber auch Phasen, die ab und an bis -15 Grad gehen. Außerdem verträgt unser Tsounati-Olivenbaum garantiert keine dauerhaften -10 Grad Celsius.
Bei unserer Recherche zum Thema ‚Olivenbaum überwintern‘ fanden wir dann tolle Ideen. Wer hätte gedacht, dass es Wurzel-, Stamm- und Kronenheizungen zum Überwintern von Olivenbäumen gibt?
Diese Heizungsvariante befanden wir zum einen in der Anschaffung als recht teuer, außerdem kann man es als Energieverschwendung ansehen, wenn man im Winter einen Olivenbaum beheizt.
Nach reiflicher Überlegung kamen wir dann zu dem Entschluss, dass wir den Olivenbaum in ein Pflanzgefäß pflanzen sollten und dieses dann im Winter rein ins Haus holen. Doch welches Gefäß ist das Richtige? Auch hier haben wir wieder hin und her diskutiert. Pflanzgefäße für Olivenbäume werden im Internet zu Hauf angeboten. Große Pflanzgefäße, die uns gefallen, würden 500-600 EURO kosten. Zufällig sind wir dann irgendwann auf einen Fasshändler gestoßen, der riesige Rotwein-Fässer aus Frankreich für ca. 100 EURO anbietet. Das war die Lösung.
Telefonisch baten wir Manoli, auf der nächsten Olivenöl-Palette einen Tsounati-Olivenbaum mitzuschicken, den wir dann in das Fass pflanzen würden.
Unsere Verwunderung war ziemlich groß, als wir letzte Woche das Olivenöl bekamen. In der Mitte ragten ein paar Olivenblätter heraus. Um aber in diesem Zusammenhang von einem Olivenbaum zu sprechen, schien uns sehr verwegen. Mehr als ein Setzling war das jedenfalls nicht.
Zu allem Überfluss ist die ‚Krone‘ beim Transport auch noch abgeknickt worden, so dass wir diese komplett abschneiden mussten. Hieraus haben wir dann weitere Setzlinge geschnitten. Diese haben wir z.T. in Wasser gestellt (3 Stück) und einen in einen Blumentopf. Mal sehen, ob da einer die Kurve kriegt.
Es war natürlich zu peinlich, den verbliebenen Olivenbaum in das riesige Fass zu pflanzen. Deswegen haben wir zum Übergang mal einen größeren Blumentopf genommen. Wir sind riesig gespannt, ob dieses Experiment klappt. Erschwerend kommt hinzu, dass wir keinen sonderlich ausgeprägten grünen Daumen haben.
Manolis meinte, dass aus dem Bäumchen in 4-5 Jahren schon ein richtiger Baum werden kann. Da sind wir aber extrem gespannt. Wir halten Sie auf jeden Fall auf dem Laufenden, ob der gepflanzte Olivenbaum tatsächlich anwächst, obwohl wir ihn radikal beschneiden mussten und ob die neuen Setzlinge auch Wurzeln treiben. Sie dürfen genauso gespannt sein wie wir 😉
UPDATE 15.03.2014:
8 Monate sind nun vergangen. Die kleinen Setzlinge sind eingegangen. Jedoch: Das Oliven-Bäumchen gedeiht im Blumentopf! Bis November stand der Topf noch draußen, anschließend haben wir ihn rein geholt. Als Winterquartier konnten wir einen ungeheizten Wintergarten nutzen – perfekt. Seht selbst, was aus dem trostlosen, blätterlosen Stamm geworden ist. Es haben sich Verästungen und Blätter gebildet, die sogar im Winterquartier weiter gewachsen sind:
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